Glossar

Die folgenden astronomischen Begriffe sind nur kurz erläutert. Es gibt aber genügend Literatur, welche sich eingehend mit den Terminologien der Astronomie befassen.

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Aberration
Aufgrund der endlichen Lichtgeschwindigkeit und der Eigengeschwindigkeit des Beobachters ergibt sich nach Einsteins Relativitätstheorie ein Vorhaltewinkel, um dessen Betrag das beobachtete Objekt verschoben zu sein scheint.
Dieses Phänomen ist vergleichbar mit einem durch den Regen gehenden Spaziergänger. Auch dieser muss seinen Regenschirm etwas in Bewegungsrichtung kippen, damit er nicht nass wird.
Je nach dem, welche Eigengeschwindigkeit man zugrunde legt, erhält man die stellare Aberration (Erdbahngeschwindigkeit) oder die tägliche Aberration (Geschwindigkeit des Beobachters auf der rotierenden Erde).
Die dritte bekannte Aberration, die planetare Aberration oder auch Lichtlaufzeitkorrektur genannt, stellt keinen Winkel im obigen Sinne dar. Diese Aberration gibt die Laufzeit des Lichts von einem Objekt des Sonnensystems zum Beobachter an. Das Objekt erscheint im Telekop des Beobachters nicht zum Zeitpunkt t, sondern an der Position, in der es zum Zeitpunkt t-dt (dt=Lichtlaufzeit) stand.

AE (Astronomische Einheit)
1 AE entspricht der mittleren Entfernung von Erde und Sonne (ca. 149.5 Millionen km). In dieser Einheit werden normalerweise Entfernungen im Sonnensystem gemessen.

Äquator
Die Linie mit der geographischen Breite 0° wird als Äquator bezeichnet. Projeziert man diese Linie auf den Himmel, so ergibt sich der Himmelsäquator mit 0° Deklination. Diese scheinbare Linie unterteilt den Himmel auf der Erde in den nördlichen und den südlichen Sternenhimmel.

Aphel
Sonnenfernster Punkt einer Ellipsenbahn.

Apogäum
Erdfernster Punkt der Mondbahn.

Asteroid
Subplanetare Kleinkörper, meist aus festem Gestein oder Metall, mit Durchmessern von wenigen Zentimetern bis hin zu einigen hundert Kilometern, welche zu Milliarden durch unser Sonnensystem fliegen. Die meisten Asteroiden konzentrieren sich auf den Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, sowie auf den Kuipergürtel (jenseits des Neptun).
Durch Zusammenstöße mit anderen Asteroiden oder durch Gravitationseffekte können Asteroiden aus ihren Bahnen in das innere Sonnensystem abgelenkt werden.
Asteroiden, welche in der Erdatmosphäre verglühen, bezeichnet man als Sternschnuppen. Verglüht ein solcher Körper nicht, sondern schlägt auf der Erde auf, so wird er als Meteorit bezeichnet.

Azimut
Längenangabe im Horizont/Azimut-Koordinatensystem der drehenden (!) Erde in Bezug auf den Beobachter.
Per Definition befindet sich 0° Azimut (astronomische Definition) in Südrichtung des Beobachters. Gezählt wird im Uhrzeigersinn.
Daneben gibt es noch die mathematische Definition des Azimuts, in welchem sich 0° Azimut in Nordrichtung des Beobachters befindet. Diese wird aber so gut wie nicht verwendet.
Ein Objekt welches gerade 0° Azimut hat, kulminiert gerade am Himmel, durchläuft also gerade den höchsten Punkt über dem Horizont.
Auf der südlichen Hemisphäre sind die Angaben umgekehrt. Ein Objekt kulminiert in Nordrichtung bei 180° Azimut.

Bahnelemente
Insgesamt legen fünf Parameter die räumliche Lage der Bahn eines Objektes im Sonnensystem fest. Diese sind

Der zeitliche Ort in der Bahn wird durch die mittlere Anomalie m gegeben. Per Definition befindet sich bei 0° m das Objekt im Perihel, bei 180° m im Aphel. Die mittlere Anomalie ist in der Regel zu einem bestimmten Zeitpunkt t gegeben.
Bei Kometenbahnen gibt man anstelle der mittleren Anomalie und der großen Halbachse normalerweise den Perihelabstand q und den Zeitpunkt des Periheldurchgangs T an.

Brauner Zwerg
Zwischenstufe zwischen einem Gasriesen und einem Zwergstern. Ein brauner Zwerg besitzt nicht genügend Masse, um in seinem Inneren die Kernfusion zu zünden. Allerdings ist er bereits so groß, dass durch den enormen Druck in seinem Inneren Wärmestrahlung frei wird.
Bisjetzt wurden noch keine braunen Zwerge nachgewiesen, da sie entsprechend ihrer Natur kaum beobachtbare Strahlung emittieren.

Deklination
Breitenwinkel im äquatorialen Koordinatensystem. Dies entspricht der Projektion der geographischen Breitenwinkel auf den Himmel.

Ekliptik
Dies bezeichnet die Ebene der Erdbahn. Die Sonne läuft im Laufe eines Jahres auf der scheinbaren Ekliptik am Himmel entlang.

Elongation
Winkelabstand eines Objektes von der Sonne.

Frühlingspunkt
Scheinbarer Punkt am Himmel, in welchem die Sonne am Frühlingsanfang steht. Hier beginnt auch die Längenzählung der äquatorialen und ekliptalen Koordinatensysteme. Der Frühlingspunkt ist also derjenige Punkt am Himmel, in dem sich die Erdbahnebene und die Äquatorebene schneiden.

Galaxis
Anhäufung von mehreren Hundertmillarden Sternen. Typische Galaxien besitzen einen Durchmesser von ca. 100,000 Lichtjahren und besitzen meist eine spiralartige Struktur, die sich um einen massereichen Mittelpunkt langsam dreht.
Die bekannteste Spiralgalaxis ist M 31 im Sternbild Andromeda (auch Andromeda-Nebel) in einer Entfernung von ca. 2 Millionen Lichtjahren.

Galaxien-Haufen
Ansammlung mehrer Galaxien zu einem Verband. Die Galaxien im Universum sind nicht gleichmäßig im Raum verteilt, sondern ballen sich zu Haufen zusammen. Ein Haufen kann dabei es vielen verschiedenen Galaxien bestehen bei einem Durchmesser von mehreren Millionen Lichtjahren. Zwischen den einzelnen Galaxien-Haufen erstreckt sich über viele dutzend Millionen Lichtjahre der leere Weltraum.
Unserere eigene Milchstraße, die Andromeda-Galaxis sowie die Magellanschen Wolken gehören zur sog. lokalen Gruppe. Die lokale Gruppe ist weiterhin in den sog. Virgo-Haufen integriert, eine Ansammlung von Galaxien im Umkreis von ca. 10 Millionen Lichtjahren.

Horizont
Virtuelle Linie am Himmel eines Beobachters auf der Erde, unterhalb dessen die Objekte verschwinden.

Hubble-Konstante
Siehe Rotverschiebung

Komet
Objekte des Sonnensystems, welche einen langen, meist auch mit bloßem Auge sichtbaren, leuchtenden Staubschweif hinter sich her ziehen. Der Kern eines Kometen ist in der Regel einige dutzend Kilometer groß und besteht meist aus Staub und gefrorenen Gasen. Bei Annäherung an die Sonne beginnt das Eis zu sublimieren, dabei werden Staub und Eis in den Weltraum geschleudert. Der energiereiche Sonnenwind treibt den Staub von der Sonne weg und regt diesen zum Leuchten an.
Die meisten Kometen stammen wohl aus der Oortschen Wolke, besitzen extrem langgestreckte Bahnen (e ungefähr 1) und durchqueren unser Sonnensystem nur einmal (Hale-Bopp). Einige wenige Kometen durchlaufen das Sonnensystem auf regelmäßigen Ellipsenbahnen und kommen immer wieder zurück (Halley).

Konjunktion
Ein Objekt befindet sich in Konjunktion, wenn Objekt-Sonne-Erde in einer Linie stehen und das Objekt sich hinter der Sonne befindet. Ein Objekt in Konjunktion ist somit nicht sichtbar, weil es am Taghimmel hinter der Sonne steht. Bei Objekten deren Bahn zwischen Erde und Sonne verläuft (Merkur, Venus) wird zusätzlich noch zwischen oberer (Objekt hinter der Sonne) und unterer Konjunktion (Objekt vor der Sonne) unterschieden.

Lichtjahr
Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Entspricht einer Entfernung von ca. 9.5 Billionen km oder ca. 63300 AE.

Lichtlaufzeit
Siehe auch Aberration

Mag
Mag (Magnitude) bezeichnet die Einheit der Helligkeit von Objekten. Es ist eine logarithmische Skala. Ein Unterschied der Helligkeit zweier Objekte um 5 Größenklassen entspricht einer 100-fachen Helligkeit !
Anders ausgedrückt: Wächst die Größenklasse um 1 mag, so nimmt die Helligkeit um Faktor 2.51 (=100^0.2) ab.

Milchstraße
Unsere eigene Galaxis. In dunkeln Nächten kann die Milchstraße als schwach leuchtendes Band am Himmel beobachtet werden. Nadir
Der Nadir ist der Gegenpunkt zum Zenit, also der tiefste Punkt eines Objektes am Himmel für einen Beobachter. Da dieser Punkt in der Regel unterhalb des Horizontes liegt, ist der Nadir nicht sichtbar. Lediglich bei zirkumpolaren Objekten durchlaufen diese den Nadir oberhalb des Horizontes.

Nemesis
Ein hypothetischer Körper, welcher verantwortlich für den Ausstoß von Kometen aus der Oortschen Wolke ist. Dieses Objekt ist rein hypotetisch ! Bis jetzt konnte er noch nicht nachgewiesen werden. Der Theorie nach könnte es sich um einen Riesenplaneten oder gar um einen Braunen Zwerg handeln der in einer Entfernung von einigen 10000 AE in oder in der Nähe der Oortschen Wolke um die Sonne kreist (Umlaufzeit mehrere Millionen Jahre). Zumindest befriedigt Nemesis einen möglichen Erklärungsversuch, warum alle parabelnahen Kometen meist aus der selben Richtung stammen.

Neutronenstern
Bei der Explosion eines sterbenden Sterns mit genügend großer Masse kann sich der Kern der Sonne unter seiner Schwerkraft so weit zusammenziehen, dass Elektronen in den Atomkern hineingepresst werden. Das dabei verbleibende Kernfragment besteht dabei nur noch aus aneinanderliegenden Neutronen. Neutronensterne sind nur wenige Duzend km groß, besitzen aber eine ungeheuer große Dichte (mehrere Milliarden Tonnen pro Kubikcentimeter).
Neutronensterne werden oft auch als Pulsare bezeichnet, weil diese extrem schnell rotieren (Rotationsgeschwindigkeit an Oberfläche nahe Lichtgeschwindigkeit) und dabei ein extrem konstantes Signal aussenden.

Nutation
Eine der Präzession überlagerte, äußerst kleine Taumelbewegung der Erdachse. Die wahrscheinlichste Ursache sind wohl Unregelmäßigkeiten im Magmafluss des Erdmantels und Erdkerns.

Oortsche Wolke
Der Theorie nach ist dies der Herkunftsort für alle Kometen mit parabelnahen Bahnen. Die Oortsche Wolke soll demnach in einer Entfernung von einigen 10000 AE liegen und aus Staub, Eis- und Gesteinsfragmenten bestehen, welche Überreste der Entstehung unseres Sonnensystems sind. Ähnlich den Asteroiden werden solche Fragmente durch Zusammenstöße oder Gravitation in unser Sonnensystem abgelenkt, wo diese dann in Sonnennähe als Kometen erscheinen.

Opposition
Ein Objekt befindet sich in Opposition, wenn Sonne-Erde-Objekt in einer Linie stehen und die Erde sich zwischen Objekt und Sonne befindet. Das Objekt steht somit entgegengesetzt zur Sonne am Nachthimmel und ist dort besonders gut zu beobachten.
Per Definition können Objekte auf Bahnen zwischen Sonne und Erde (Merkur, Venus) keine Oppositionsstellung einnehmen.

Parallaxe
Ähnlich der Aberration bezeichnet dies einen Winkel, um dessen der wahre Ort eines Objektes von seinem mittleren Ort verschoben zu sein scheint. Allerdings ist die Parallaxe nicht auf die Relativitätstheorie zurückzuführen, sondern einfach auf den Unterschied zwischen mittlerem und wahrem Beobachtungsort. Am wichtigsten ist die geozentrische Parallaxe oder auch Horizontalparallaxe, welche den Unterschied zwischen einem geozentrischen (im Erdmittelpunkt stehenden) und einem topozentrischen (auf der Erdoberfläche stehenden) Beobachters angibt.
Daneben gibt es noch die stellare Parallaxe, welche sich ergibt, wenn ein Stern zu zwei (um 6 Monate auseinander liegenden) Zeitpunkten beobachtet wird.

Perigäum
Erdnächster Punkt der Mondbahn.

Perihel
Sonnennächster Bahnpunkt eines Objektes.

Phase
Aus dem Phasenwinkel berechnet sich die beleuchtete Fläche eines Objektes.

Planet X
Gibt es hinter Pluto noch einen weiteren Planeten unseres Sonnensystems ? Die Existenz von Neptun wurde bereits vor seiner visuellen Entdeckung aufgrund von Bahnstörungen des Uranus postuliert. Theoretiker vermuten aufgrund von ähnlichen Bahnstörungen des Pluto, dass sich hinter der Plutobahn ein zehnter Planet befindet. Dieser konnte aber bisher noch nicht gefunden werden.

Polarlichter
An den Polen ist das Erdmagnetfeld am schwächsten. Der Sonnenwind wird hier kaum abgelenkt und kann sogar die Erdatmosphäre berühren. Treffen energiereiche Partikel auf Moleküle der Erdatmosphäre, so werden diese ionisiert und beginnen zu leuchten. Die Stärke der Polarlichter und deren Ausdehnung in Richtung Äquator sind ein Maß für die Stärke des Sonnenwindes und damit auch der Sonnenaktivität.
Polarlichter am Nordpol werden auch als Corona borealis bezeichnet, Südpolarlichter als Corona australis.
Ausserhalb der Erde wurden Polarlichter auf Jupiter beobachtet (starkes Magnetfeld).

Positionswinkel
Winkel, um den eine Achse gegenüber einer ausgezeichneten Richtung gedreht ist, in der Regel gegenüber dem Himmelsnordpol oder der Zenit.

Präzession
Verschiebung des Himmelspols. Aufgrund der Rotation der Erde verschiebt sich die Richtung, in welche die Erdachse zeigt. Ähnlich einem rotierenden Kinderkreisels beschreibt die Erdachse einen Doppelkegel, entlang dessen sich die Erdachse bewegt. Für einen Umlauf entlang dieses Präzessionskreises benötigt die Erde etwa 24000 Jahre. Da somit sich auch das äquatoriale Koordinatensystem ständig verschiebt, werden alle Winkel immer relativ zu einem Zeitpunkt (Äquinoktium) angegeben, auf den sich die Präzession bezieht. Das momentan gebräuchliche Standard-Äquinoktium wird mit J2000.0 bezeichnet. Ältere Angaben beziehen sich oft auf das Äquinoktium B1950.0.

Pulsar
Siehe Neutronenstern.

Quasar
Sehr weit entfernte (Milliarden Lichtjahre) Objekte, extrem stark leuchtende und strahlende Objekte. Diese Objekte strahlen Energien von der Größenordnung ganzer Galaxien aus. Es ist dabei noch unklar, ob es sich bei diesen Objekten selbst um Galaxien, deren Kerne oder gar um eine völlig eigenständige Klasse von Objekten handelt.

Rektaszension
Längenwinkel im äquatorialen Koordinatensystem. Die Zählung beginnt am scheinbaren Frühlingspunkt.

Relativitätstheorie
Von Albert Einstein entwickelte physikalische Theorie, die sich mit den Konsequenzen befasst, welche sich aus der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit, der Äquivalenz von Gravitation und Beschleunigung sowie der Äquivalenz von Energie und Masse ergibt (Allgemeine und Spezielle Relativitätstheorie).
Die Relativitätstheorie gilt heutzutage aufgrund vieler bestätigender Experimente und empirischer Beobachtungen als weitgehend gesichert, auch wenn einige Aussagen wohl nie hundertprozentig überprüft werden können.

Roter Riese
Eine Sonne mit recht kühler Oberflächentemperatur (ca. 3000 °C) aber einem Durchmesser von mehreren Duzend oder gar Hunderten von Millionen km wird als roter Riese bezeichnet. Ein roter Riese entsteht dann, wenn in einer Sonne der Hauptreihe der Wasserstoffvorrat zur Neige geht und die Verschmelzung von Heliumkernen beginnt. Aufgrund der dabei höheren Fusionstemperaturen wächst der Kerndruck und der ganze Stern bläht sich auf.
Der bekannteste rote Riesenstern ist Beteigeuze im Sternbild Orion und besitzt einen Ausdehnung von ungefähr der Marsbahn !

Rotverschiebung
Je weiter ein Objekt von einem Beobachter entfernt ist, umso mehr erscheint uns sein abgestrahltes Licht in Richtung Rot verschoben. Dieses Phänomen wurde von Edwin Hubble entdeckt. Aufgrund des Doppler-Effekts fliegen diese Objekte, je nach Rotverschiebung, mit einer bestimmten Geschwindigkeit von uns weg. Das Verhältnis von Fluchtgeschwindigkeit und Entfernung wird auch als Hubble-Konstante bezeichnet. Aufgrund der Endlichkeit der Lichtgeschwindigkeit ergibt sich somit eine maximale Ausdehnung des für uns sichtbaren Universums (ca. 12 bis 15 Milliarden Lichtjahre).

Schwarzes Loch
Extremster Zustand eines Sterns nach seinem Tod. Explodiert ein sehr massereicher Stern, so kollabiert der Kern aufgrund seiner Masse so weit, dass der thermische Gegendruck und die "Härte" der Atomkerne der Schwerkraft nichts mehr entgegensetzen können. Das Ergebnis ist ein Objekt, dessen Anziehung derart stark ist, dass sogar Licht von ihm verschluckt wird.
Die Existenz von schwarzen Löchern gilt heutzutage durch indirekte Beobachtung als gesichert, auch wenn sie selbst nie direkt nachgewiesen werden können. Einstein hat aufgrund seiner Relativitätstheorie als Erster die mögliche Existenz von schwarzen Löchern postuliert.
Durch seine extremen Art setzt ein schwarzes Loch innerhalb des Ereignishorizontes (Grenze, ab der nichts mehr entkommen kann) alle physikalischen Gesetze außer Kraft. Das Loch selbst befindet sich außerhalb der normalen Raumzeit-Struktur.
Möglicherweise fungieren riesige schwarze Löcher als "Antriebsmotoren" für die Rotation der Galaxien.

Schwarzer Zwerg
Nicht leuchtendes, ausgeglühtes Kernfragment. Ensteht aus einem weißen Zwerg, wenn dieser entgültig ausgebrannt ist.

Sonnenflecke
Kältere Bereiche auf der Sonnenoberfläche (Temperatur nur ca. 3000 Grad). Sonnenflecken stellen magnetische Pole auf der Sonne dar und treten daher immer paarweise auf. Durch Verwirbelung der Magnetfelder und dessen Neuausrichtung kommt es alle elf Jahre zu einem Maximum der Fleckenzahl. Die Anzahl der Sonnenflecken steht somit in direktem Zusammenhang mit der Sonnenaktivität.

Sonnenwind
Energiereiche Partikel (Elektronen, Protonen usw.), welche ständig von der Sonne abgestrahlt werden. Der Sonnenwind ist verantwortlich für das Entstehen von Polarlichtern und dem leuchtenden Schweif von Kometen. Die Stärke des Sonnenwindes ist abhängig von der Sonnenaktivität.

Spektralklasse
Sternen ordnet man ja nach Oberflächentemperatur eine Spektralklasse zu. Die insgesamt sieben Hauptklassen lauten O, B, A, F, G, K und M. Den heißen, bläulich leuchteten Sternen ordnet man die Klassen O und B zu, gelb und orange leuchtende Sterne mit mittleren Temperaturen die Klassen A, F und G, sowie den kühlen, rot leuchtenden Sternen die Klassen K und M. Unsere Sonne ist ein typischer Vertreter der G-Klasse.
Merksatz der Reihenfolge: Oh Be A Fine Girl Kiss Me.

Supernova
Tod eines Sterns. Innerhalb weniger Sekunden kollabiert der Kern einer Sonne unter seiner Schwerkraft, während die äußeren Bereiche in einer gewaltigen Explosion in den Weltraum geschleudert werden. Auf der Erde ist eine Supernova als kurzes kräftiges Aufleuchten eines Sterns zu sehen, welches nach einigen Tagen völlig verschwindet.
Die bekannteste Supernova ist M 1 (Krebs-Nebel) im Sternbild Stier. Der dazugehörige Stern ist vor knapp tausend Jahren explodiert und wurde von damaligen Astronomen erstmals dokumentiert.

Weißes Loch
Theoretisches Gegenstück zum schwarzen Loch. So wie ein schwarzes Loch sämtliche Materie und Strahlung schluckt, so schleudert ein weißes Loch Materie und Strahlung in den Weltraum. Früher glaubte man, dass die heutigen Quasare weiße Löcher darstellen könnten. Weiterhin glaubte man, dass schwarze und weiße Löcher miteinander verbunden sein könnten.

Weißer Riese
Sehr hell leuchtender, heißer Riesenstern. Aufgrund der hohen Oberflächentemperatur (10000 - 20000 °C) sind diese Sterne recht kurzlebig (im Bereich von Millionen Jahren).
Der bekannteste weiße Riesenstern ist Rigel im Sternbild Orion.

Weißer Zwerg
Schwach leuchtendes, aber noch relativ heißes Kernfragment hoher Dichte, welcher unmittelbar nach einer Explosion eines recht kleinen Sterns entsteht. Durchmesser im Bereich mehrerer Tausend km.

Zenit
Ein Objekt, welches seinen höchsten Punkt über dem Horizont erreicht, steht im Zenit. Es durchläuft also gerade seine Kulmination.
Im lokalen Koordinatensystem bezeichnet der Zenit auch denjenigen Punkt am Himmel, der sich genau senkrecht über dem Beobachter befindet (90° Horizont).

Zirkumpolar
Zirkumpolare Objekte gehen für einen Beobachter niemals unter. An den Polen sind alle Objekte zirkumpolar, während am Äquator keine Objekte zirkumpolar sind.