Unterschiede zwischen DA II und DA III

Digital Almanac III ist der direkte Nachfolger von Digital Almanac II. Wenn Sie schon mit DA II gearbeitet haben, so wird Ihnen die Bedienung des Programmes leicht fallen. Nach außen hin scheinen beide Programme fast identisch zu sein, doch intern haben sich einige Dinge verändert.

Zuerst die Dinge die neu sind bzw. verbessert wurden:
Natürlich zuerst einmal die PPC-Unterstützung (WarpOS).
Wurde ja auch mal Zeit ! Es werden die momentan üblichen PPC-Karten für den Amiga (BlizzardPPC, CyberstormPPC) unterstützt.
Dokumentation in HTML, kein AmigaGuide.
In der modernen Multimedia-Zeit ist eine Dokumentation in AmigaGuide nicht mehr zumutbar. Zwar ist die eingebaute AmigaGuide-Unterstützung unter MUI sehr praktisch, doch gibt es für den Amiga mittlerweile genügend Browser, welche selbst in einer Demo-Version ausreichend sind, um diese Dokumentation anzuzeigen.
Außerdem bietet HTML nicht zu vergleichende Vorteile im Erstellen einer Dokumentation gegenüber AmigaGuide, welches bei umfangreichen Dokumentationen einfach überfordert ist.
Die HTML-Dokumentation kann mittels OpenURL (ist im Programmpaket enthalten) direkt von DA III aus angezeigt werden.
Schnellere Zeichnenroutinen.
Obwohl zwar in reinem Assembler geschrieben, dauerte das Erstellen einer Sternenkarte unter DA II durchaus mal mehr als zwei Minuten, wenn man alle eine Millionen Sterne durch das Programm jagte, vom GSC-Katalog ganz zu schweigen.
Dies hatte zwei Gründe: Zum einen benutzte DA II trigonometrische Formeln zur Bestimmung der Bildschirmpositionen, zum anderen war der Sternenkatalog in einem sehr einfachen Format abgelegt, was zwar bis +7m noch recht flott war, aber bei sehr vielen Sternen zu lange an Rechenzeit benötigte.
In DA III wurden beide Probleme weitgehend beseitigt: Zum einen wurden die trigonometrischen Formeln so weit als möglich durch schnelle Matrizenoperationen ersetzt. Zum anderen liegt der Sternenkatalog nun in zwei Formaten vor, so dass bei wenigen Sternen die alte, aber schnelle Methode zum Einsatz kommt, bei vielen Sternen aber wird das neue Format benutzt, welches ähnlich zum Format des GSC-Kataloges ist.
Auch das Zeichnen des GSC-Kataloges wurde verbessert und ist nun deutlich schneller als in DA II.
Superschnelles Raytracing für Planetentexturen unter CGX.
Unter DA II wurde bei texturierten Planeten die Nachtseite einfach abrupt schwarz ohne Übergang gezeichnet. Die Tagseite war ohne Übergang hell dargestellt.
Neu mit DA III ist eine naturgetreue Wiedergabe der Beleuchtungsverhältnisse auf dem Planeten, sofern ein CGX-Bildschirm mit 15/16/24Bit-Modus aktiv ist. Die Geschwindigkeit ist dabei nur wenig langsamer. Unter 8Bit wird auch weiterhin die alte Variante dargestellt.
Zur Verdeutlichung des Unterschieds zwei Bilder von Jupiter, das erste Bild mit der normalen Methode (GIF, 28kB), das zweite Bild mit der neuen Darstellung (JPEG, 20 kB).
Neues Verfahren zur Erzeugung von MPEG-Animationen.
Unter DA II wurde MPEG-Animationen vom Programm aus selbst mittels eines externen Programms erzeugt. Dies hatte zwar den Vorteil, dass man als Benutzer sich um nichts hat kümmern müssen, da alles automatisch geschah, doch konnte man keinen Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Außerdem konnte es passieren, dass bei einigen Benutzern das Programm während der MPEG-Kodierung abstürzte. Ein weiterer Nachteil war, dass während der gesamten MPEG-Kodierung DA stillgelegt war.
Unter DA III ist dies nun alles anders. Das Programm legt lediglich die für die MPEG-Encoder notwendigen PPM-Dateien an und erzeugt in der RAM-Disk ein Skript, welches von einer Shell aus von Hand mittels dem Execute-Befehl ausgeführt werden muss. Dies hat den Vorteil, dass Sie während der MPEG-Kodierung weiter mit Digital Almanac arbeiten können, da MPEG-Kodierungen in der Regel sehr zeitaufwendig sind, auch unter WarpOS ! Das Skript übernimmt dabei die vollständige Arbeit. Ein weiterer Vorteil der Skript-Methode ist ein geringeres Absturz-Risiko bei der Kodierung.
Stabileres Programm.
DA III läuft nun wesentlich stabiler als sein Vorgänger. Viele Programmteile wurden umgeschrieben. Dabei stand mehr die Stabilität als die Geschwindigkeit im Vordergrund. Die Geschwindigkeit selbst bezieht das Programm aus neuen mathematischen Algorithmen und ist daher im wesentlichen DA II ebenbürtig, ja in manchen Funktionen sogar überlegen !
Desweiteren wurden einige versteckte Fehler in der GUI-Steuerung aus DA II entfernt.
Der große Sternenkatalog ist nun Standard unter DA III.
Unter DA II enthielt der kleine Sternenkatalog knapp 500.000 Sterne. Für die 68k-Prozessoren war dies eine ausreichende Menge, und auch Besitzer von weniger ausgebauten Amigas konnten in den Genuss der Sterne kommen. Der große Sternenkatalog mit einer Million Sterne war daher nur als Erweiterung für schnelle Amigas (68060) mit viel freiem Speicher gedacht.
Mit der PPC-Unterstützung ist nun der große Sternenkatalog Standard unter DA III. Jedenfalls kenne ich keinen PPC-Besitzer, welcher nicht mindestens 32 MB und eine Grafikkarte sein Eigen nennt, oder Sie etwa ? Und Geschwindigkeit ist unter PPC ja bekanntlich auch kein Thema mehr.
Damit auch weniger aufgerüstete Amigas in den Genuss von DA III kommen, passt das Programm den Speicherbedarf des Sternenkatalog automatisch an die vorliegenden Speicherverhältnisse an. Das bedeutet, wenn das Programm zuwenig Speicher hat, um sich alle Sternpositionen zu merken, dann wird nur soviel Speicher angelegt, damit zumindest die hellsten Sterne Platz finden. Falls dies der Fall sein sollte, so macht ein Requester Sie darauf aufmerksam.
Asteroidenkataloge und Benutzerbahnelemente sind miteinander verschmolzen.
"Nun wächst endlich zusammen, was zusammen gehört." Dieses nun schon historische Zitat passt wunderbar auf dieses neue Feature von DA III. Unter DA II war es oft lästig den gesamten Asteroidenkatalog zu laden, wenn man an einem besonderen Objekt interessiert war. Wollte man nun nicht alle 60.000 Kleinkörper darstellen lassen, sondern nur einen Bestimmten, so musste dieser mittels Drag&Drop in das Bahnelemente-Fenster verschoben werden. Alles in allem Speicherverschwendung und nebenbei noch benutzerunfreundlich.
Unter DA III wurden beide Fenster zu einem zusammengefasst. Auch der große Asteroidenkatalog wurde in kleinere Dateien aufgespalten, um so den Speicherverbrauch zu minimieren. Es lassen sich nun die Bahnelemente aller Körper verändern, eigene Objekte können den schon bestehenden hinzugefügt werden und unter beliebigen Namen abgespeichern werden. Auch werden nur noch die vom Benutzer ausgewählten Objekte dargestellt, und nicht mehr gezwungenermaßen "Alle oder Keiner". Dies erhöht die Rechengeschwindigkeit und die Übersicht auf der Sternenkarte.
Multi-Fenster-Unterstützung.
Unter DA II gab es nur ein Fenster zur Ausgabe von Ephemeriden bzw. zur Anzeige eines Bildes.
DA III öffnet nun für jede gewünschte Ephemeride ein eigenes Fenster. Auch können mehrere Bilder gleichzeitig angezeigt werden.
Teilweise neues GUI-Layout.
Des Komforts und der Übersichtlichkeit wegen, haben einige Fenster ein verändertes Layout bekommen. Desweiteren sind viele Fenster in ihrer Funktionalität enger miteinander verknüpft worden. Das Ergebnis ist ein einfacheres Bedienen der Oberfläche. So genügen z.B schon wenige Mausklicks, um sich eine Sonnenfinsternis oder eine Ephemeridentabelle berechnen zu lassen.
Erweiterte Drag&Drop-Möglichkeiten.
Ein bekanntes Problem unter DA II waren die recht komplexen Vorgänge bei Drag&Drop-Operationen, bei denen man oft viele Fenster gleichzeitig offen halten musste.
Unter DA III besitzen alle Drag&Drop-unterstützende Fenster spezielle Knöpfe, die eine Drag&Drop-Operation durchführen, ohne dass der Benutzer dies selbst ausführen muss.
PixelCheck-Funktion nun auch auf 15/16/24Bit-Bildschirmen verfügbar.
Diese sehr nützliche Funktion, welche das Überschreiben von hellen Sternen durch dunklere Sterne vermeidet, funktionierte bisher nur auf 8Bit-Bildschirmen. Unter DA III wurde diese Funktion auch auf tiefere Bildschirme erweitert, allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit und des Speicherverbrauchs.
Weniger Argumente beim Programmstart.
"Weniger ist oft mehr !" Aufgrund der verbesserten Dateiorganisation von DA III sind nur noch wenige Argumente nötig, um DA beim Start individuell zu konfigurieren.
Festplatte oder CD ?
Je nach Größe Ihrer Festplatte erlaubt Ihnen der Installer eine unterschiedliche Anzahl an Komponenten zu installieren. Diejenigen Komponenten, welche Sie nicht installiert haben möchten, verbleiben so auf der CD. Diese werden dann bei Bedarf von der CD automatisch gelesen. Eine Nachinstallation ist jederzeit mit dem Installer möglich.
Direkte Internetanbindung
DA III besitzt nun, mit Hilfe des Programmes FTP-Mount (ist im Programmpaket enthalten) eine direkte Internetanbindung zum Erneuern der Asteroidendatenbank. Der Download, das Entpacken der GZIP-Datei, sowie das anschließende Umwandeln in das DA III-Format, wird vom Programm automatisch übernommen.
Neues Update-Verfahren
DA II besaß noch ein Keyfile zur Freischaltung aller Einschränkungen. Die entsprechenden Updates standen somit für alle Benutzer von DA II (CD-ROM, Shareware oder unregistriert) zur Verfügung.
DA III geht hier nun einen neuen Weg. Da DA III ausschließlich auf CD-ROM ohne Keyfile ausgeliefert wird, ist das Update-Verfahren geändert worden. Das Update wird es zwar nach wie vor auf dem Aminet und der DA-Homepage geben, doch wird das Archiv verschlüsselt sein. Nur Besitzer der CD-ROM von DA III werden in der Lage sein, das Update mittels eines Passwortes zu installieren. Auch hier übernimmt das Programm die volle Kontrolle. Nach geglückter Erzeugung des Update-Verzeichnisses, kann das Update dann wie gewohnt mittels eines Skripts installiert werden.
Der Digital Almanac Workshop !!
Ein paar Unterrichtsstunden gefällig ? Kein Problem ! Der in dieser Dokumentation integrierte Workshop zeigt Ihnen, welche Möglichkeiten in DA III stecken. Schritt für Schritt werden wir verschiedene Konfigurationen erstellen. Von einfachen Sternenkarten über Finsternisse bis hin zu einer QuickTime-Animation auf dem wir auf einem Kometen durch das Sonnensystem fliegen ! Dabei wird sich so manch komplexes Bedienfeld in Wohlgefallen auflösen.

Und hier schließlich die Dinge, welche in DA III nicht mehr vorhanden sind:
Keine ARexx-Unterstützung mehr.
Aus ökonomischen Gründen wurde die ARexx-Schnittstelle entfernt, weil diese in der Vorgängerversion praktisch nie benutzt wurde. Eine echte Steuerung von einem ARexx-Skript aus war nicht so möglich, wie zuerst gedacht. Daher wurde ARexx aus DA III entfernt. Das Abspeichern der Programmkonfiguration ist völlig ausreichend, um verschiedene Situationen darzustellen.
Keine TurboPrint-Unterstützung mehr.
Mit die größte Schwachstelle des alten OS 3.0/1 war das schwache printer.device von Commodore. Obwohl es schon seit Jahren Grafikkarten für den Amiga gibt, wurde das printer.device den neuen Möglichkeiten nicht weiter angepasst. Es war daher nicht möglich, Grafiken mit mehr als 8Bit Farbtiefe zu Papier zu bringen. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist das Programm TurboPrint von IrseeSoft.
Seit OS 3.5 ist die Grafikkarten-Unterstützung im printer.device enthalten. TurboPrint ist daher nicht mehr Vorraussetzung, um Bitmaps von Grafikkarten auszudrucken.
Falls Sie ein Bild doch mit TurboPrint ausdrucken möchten, so speichern Sie dieses einfach als Grafik ab.
Für das Erstellen der hochauflösenden Schwarz-Weiß-Karte ist das printer.device in allen OS 3.x ohnehin ausreichend.
Verändertes Intro.
Bei der Anzeige des Intros wurde die Sounddatei weggelassen. Unter DA II war das anhand der längeren Initialisierungszeit ja ganz nett, aber unter DA III ist die Startzeit derart kurz (max. 5 sek), dass ein ständiges Ertönen der Musik irgendwann nervt. Außerdem wird Speicher während der wichtigen Startphase des Programms gespart.